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VISION-Messe in Stutt­gart

Die Photonics-Studierenden des ersten und dritten Semesters haben die VISON-Messe, eine der weltweit grössten Messen für Bildverarbeitung, in Stuttgart besucht.

Zuerst stand noch ein Besuch bei der Firma Wenglor in Tettnang nahe des Bodensees an, bevor es weiter an die VISION ging.

Besuch bei Wenglor

Pünktlich um 12:30 Uhr fahren wir von der HTW Chur mit dem Car in Richtung Tettnang zur Firma Wenglor. Es erwartet uns einen Einblick in ihre Produkte und deren Produktion, sowie anschliessend eine Diskussionsrunde.

Dort angekommen werden wir mit einem grosszügigen Getränkebuffet und kleinen Leckereien empfangen, bevor wir die wichtigsten Fabrikationsstätten besichtigen: Vom riesigen, automatisierten Lagersystem, wo alle Einzelteile ihrer Endprodukte gelagert und per elektronischer Bestellung automatisch an die richtige Fabrikationsstätte geliefert werden, den Zusammenbau der einzelnen Teile zu einem funktionierenden Sensor, die automatisierten Sensorprüfanlagen bis hin zu den Langzeit-Tests für fertige Produkte.

Anschliessend erhalten wir noch einige interessante Einblicke in den Arbeitsalltag eines leitenden Optik-Ingenieurs und runden das Ganze mit einer Diskussion, geführt von einem Produktentwickler, zum aktuellen Stand der Technik und deren Entwicklung in den nächsten Jahren ab.

VISION-Messe

Nach einem gemütlichen Nachtessen und ein, zwei aber vielleicht auch drei bis fünf Bier geht es am zweiten Tag nach einem illustren Frühstücksbuffet wohlgenährt an die Messe – die Zukunft (wir) steht vor der Tür!

Nach einer kurzen Vorstellung der Firma Stemmer Imaging und deren aktuellen Produkten / Technologien steht uns der restliche Tag frei zur Verfügung. Die Messe ist riesig, die Orientierung schnell verloren. Macht nichts; umso öfters stösst man zufälligerweise auf interessante Stände und Technologien.

Viele der grossen Aussteller sind im Bereich Sensorik und Bilderkennung tätig. So können heutzutage viele 2D-Codes sowie Objekte per Bildverarbeitung in (milli-) sekundenschnelle erkannt, ausgewertet und dank verschiedener Spektralanalysen auch gleichzeitig weitere Eigenschaften, bezüglich dem Material z. B., bestimmt werden.

So interessant dies auch ist: Schaut man sich abseits der grossen Aussteller etwas um, können weitere, unterschiedlichste Technologien bzw. deren Anwendungen entdeckt werden. Dazu gehört z. B. eine Korn-Sortiermaschine, die herabfallendes Korn nach dessen Farbe scannt und wenige Millisekunden später "fehlerhaftes" Korn, z. B. schwarzes oder faules, mit einer von vielen kleinen Luftdüsen und 100-prozentiger Trefferquote in einen anderen Behälter pustet. Oder eine 720-Grad Kamera, welche anhand mehrerer Panoramaaufnahmen einer Wohnung (oder des Innern eines beliebigen Gebäudes) eine web-fähige, begehbare 3D-Umgebung (ähnlich wie Google Street-View, nur dass hier ein echtes 3D-Modell vorliegt) erstellt.

Auch überall zu sehen waren die sogenannten telezentrischen Objektive. Diese haben die Eigenschaft, dass sie nur parallel einfallendes Licht zum Sensor führen. Dies führt zu hauptsächlich zwei interessanten Effekten: Einerseits erscheint ein Objekt, unabhängig dessen Abstands zum Objektiv, immer gleich gross und andererseits ist der Blickwinkel zu einem zum Sensor planar ausgerichtetem Objekt, anders als bei normalen Objektiven nur in der Mitte des Sensors, stets senkrecht, sprich auch an den Bildrändern. Deshalb sind diese Objektive auch kaum übersehbar, da sie keinen (bzw. einen parallelen) Öffnungswinkel haben und die vorderste Linse deshalb so gross wie das zu betrachtende Objekt sein muss, was durchaus zu Linsen bis 40cm Durchmesser führt.

Es gab unglaublich vieles zu sehen, zu lernen, auszuprobieren und zu gewinnen. Nach einem Tag auf der Messe sind wir aber langsam am Ende unserer Kräfte angelangt und machen uns etwas klüger als wir es zuvor waren, vollgepackt mit Werbegeschenken, Prospekten, vielen Eindrücken, neuem Wissen und sonstigen, zum Teil nützlichen Sachen (ich konnte eine kleine 2K USB-Kamera ergattern) mit dem Car auf die Heimreise.

Fazit

Es war eine einmalige Gelegenheit in die Welt der Bildverarbeitung und deren Möglichkeiten abzutauchen und ich freue mich umso mehr, mich für ein solch spannendes und vielfältiges (nur schon was die Bildverarbeitung anbelangt) Studium entschieden zu haben.

 

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