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Porto – Eine ku­li­na­ri­sche Ver­füh­rung

Best Europeen Destination 2017 – Nur einen von unzähligen Tourism-Awards welchen die Stadt am Douro im letzten Jahr einheimsen konnte.

Porto die neue Trend-Destination Europas? Auf jeden Fall. Die historische und bildhübsche Stadt hat das Potential in den nächsten Jahren zu explodieren und sich kaum noch von Touristenströmen zu retten. Zum Vorteil und Ärger der einheimischen Bevölkerung. Im Rahmen des Fachs «Projektmanagement in Praxis» machten wir uns auf, die zweitgrösste Stadt Portugals zu erkunden und unsere definierten Forschungsfragen zu beantworten.

Dabei legten wir unseren Fokus auf verschiedene Themen wie Kulinarik, Nachhaltigkeit und Probleme mit Massentourismus. Durch verschiedene Treffen mit Tourismusakteuren vor Ort versuchten wir die drei Themen in einer übergeordneten Forschungsfrage zu kombinieren. Unter dem Motto: «Eine kulinarische Reise durch das nachhaltige Porto» wollten wir ergründen, wie die zunehmenden Touristenströme in der Metropolregion Porto die nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und insbesondere die kulinarischen Facetten der traditionsreichen Stadt beeinflussen.

Bei der Auswahl unserer «Businesspartner» achteten wir auf eine möglichst grosse Diversität. Einerseits trafen wir uns mit trendigen Nischenanbietern, welche die Entwicklung der Stadt zur Massendestination mit Skepsis betrachten, anderseits mit «Big Players» wie dem grössten Portwein Produzenten «Sandeman», dem das Wachstum neue Höhenflüge in den Geschäftsbüchern beschert. Diese Auswahl verschiedener Akteure half uns Porto aus verschiedenen Blickwinkeln zu verstehen und kennenzulernen. Es half uns auch, Profiteure und Verlierer des Wachstums zu erkennen und dadurch Chancen und Gefahren für die Stadt zu auszumachen.

Einerseits kommen wir zum Schluss, dass sich Porto sehr wohl über die Gefahren bewusst ist, welchen Massentourismus mit sich bringt. Das negative Beispiel Barcelona ist in den Köpfen der Einheimischen allgegenwärtig. Anderseits haben wir in der ganzen Stadt Baustellen gesehen in denen nigelnagelneue Designerwohnungen oder Hotels entstehen werden, welche Einheimische Stadtbewohner gezwungenermassen an den Stadtrand treiben werden. Trotz allem, eine positive Erkenntnis dabei ist, dass man sich über die Bedeutung der lokalen Bevölkerung in der Innenstadt bewusst ist. «Der Charme der Stadt geht ohne uns Einheimische völlig verloren», hörten wir diverse Male in einer von uns durchgeführten Befragung in den Gassen Portos.

Hervorzuheben ist auch das Umweltbewusstsein der regionalen Lebensmittelproduzenten. Bei Treffen mit zwei der wichtigsten Portweinproduzenten «Sandeman» und «Graham’s» wurde uns versichert, dass die Qualität ihrer Weine nur durch ökologisch nachhaltige Produktion gewährleistet werden kann. Dabei achten die Produzenten auf das Vermeiden von Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung oder Düngemittel durch natürliche Substitute. «Qualität steht hier klar vor Quantität was den Wein auch exklusiver macht und für uns im Endeffekt nur Vorteile bringt» hiess es aus dem Hause Graham’s Port, einer Marke der Symington Gruppe.

Alles in allem können wir sagen, dass Porto auf dem richtigen Weg ist, den schmalen Grat zwischen Masse und Klasse zu meistern. Ankünfte und Logiernächte werden in den nächsten Jahren weiter steigen, ein Szenario wie in Barcelona wird es durch das starke Bewusstsein der Bevölkerung sowie der Regierung aber nicht geben. Die Stadt verführt mit ihrem wunderbaren Essen, dem herrlichen Wein und der unglaublichen Gastfreundschaft Ihrer Bewohner. Darauf wird auch in Zukunft Acht gegeben.

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